Sonderausstellung Willi Pistor

Von Dezember 2015 bis Mai 2016 fand in den Räumlichkeiten des Glasmuseums Schloss Hadamar eine Sonderausstellung des Glaskünstlers Willi Pistor statt.

Willi Pistor kehrte nach den Lehr- und Wanderjahren an seine einstige Ausbildungsstätte, die Glasfachschule Hadamar, als Lehrer für Glasschliff zurück. Seine Lehrtätigkeit stand von Anfang an in enger Verbindung mit künstlerischem Schaffen - zunächst im traditionellen Stil.

Die neue Studioglas-Bewegung aus Amerika interessiert ihn jedoch bald mehr als herkömmliches Schliffdekor. Den letzten Anstoß, ausgetretene Wege zu verlassen, gaben Isgard und Klaus Moje zu Anfang der 1970er Jahre. Und schon 1977 feierte Willi Pistor den ersten großen Erfolg mit dem „Ehrenpreis“ des Coburger Glaspreises. Seither zählt er zu den Wegbereitern der deutschen Studioglas-Bewegung. Sein abstraktes Werk entsteht auf der Grundlage fundierten fachlichen Könnens, dem perfekten Schleifen von Glas und einem ausgeprägten Gefühl für Proportionen.

Zu Anfang der 1980er Jahre reizte ihn eine alte Technik, nämlich „Schmelzen die Idee und Schleifen die handwerkliche Umsetzung“. Willi Pistor bezeichnet den Glasfluss als „die Seele des Glases“, die es zu erforschen und zu beherrschen gilt.

Willi Pistor verstand es meisterlich, seine Schüler sowohl für handwerkliche Perfektion als auch künstlerisches Schaffen zu begeistern. Seine Beliebtheit bei den Schülern lässt sich mühelos auch auf seinen einfühlsamen Umgang mit Glas übertragen, und zwar „Wenn sich Glas beim Schleifen wohl fühlt, singt es leise“.

Seine „Kunstwerke aus Glas“, für die Willi Pistor zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt, sind in allen großen Glasmuseen der Welt vertreten.

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