2. Glaspreis der Stadt Hadamar

Die Jury
Im Rahmen der 700 Jahrfeier der Stadt Hadamar im Jahre 2024 lobte die Stadt Hadamar in Zusammenarbeit mit dem „Trägerverein des Glasmuseums Schloss Hadamar e.V.“ den 2. Glaspreis der Stadt Hadamar aus. Die Intention zur Auslobung des Preises für künstlerisch gestaltetes Glas besteht darin, die Entwicklung der Glaskunst sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zu dokumentieren und eine Standortbestimmung vorzunehmen.

An diesem Wettbewerb haben sich 67 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit insgesamt 118 Wettbewerbsarbeiten beworben. Die Bewerbungen kamen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus England, Holland, Belgien, Österreich, Italien, Tschechien und aus Südafrika sogar Teilnehmerinnen aus Indien und Japan waren dabei. Bei Sichtung des eingereichten Bildmaterials hat die Jury am 04. März 2024 im Auswahlverfahren 53 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 65 Wettbewerbsarbeiten berücksichtigt.

Nach Abgabe der ausgewählten Wettbewerbsarbeiten im Original und entsprechender Präsentation im Hadamarer Glasmuseum, fand am 27. Mai 2024 die Bewertung der eingereichten Glasobjekte seitens der Jury zur Ermittlung der Preisträgerinnen und Preisträger des 2. Glaspreises der Stadt Hadamar statt. Keine leichte Aufgabe für die fünfköpfige Jury, denn die zu bewertende Exponate waren an Vielfalt kaum zu überbieten. Filigrane, figürliche Glasexponate, Flachgläser, Hohlkörper, Skulpturen, Schalen und Vasen, hergestellt in handwerklicher Perfektion und Ausdruck künstlerischen Schaffens.

Aufgrund der vorerwähnten Vielfalt der eingereichten Wettbewerbsarbeiten, hat die Jury neben dem 1., 2. und 3. Preis sowie dem Publikumspreis, auch noch einen Förderpreis und einen Sonderpreis vergeben.

Am Freitagabend, dem 27. September fand die feierliche Verleihung des 2. Glaspreises der Stadt Hadamar in
der prachtvollen Schlossaula statt. Pünktlich um 19 Uhr begrüßte Bürgermeister Michael Ruoff die zahlreich erschienenen Gäste, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten, um die Preisverleihung und die anschließende Sonderausstellung im Glasmuseum zu erleben. Die Verleihung bildete einen besonderen Höhepunkt im Rahmen des 700-jährigen Stadtjubiläums. Erstmalig wurde der Glaspreis der Stadt Hadamar im Jahr 2013 im Rahmen der Hadamarer Glaswoche ausgerichtet.

Die Preisverleihung markierte den Abschluss eines langen und sorgfältig geplanten Wettbewerbs. Der Weg führte über die Findung einer fachkundigen Jury, die Festlegung der Wettbewerbskriterien, eine öffentliche Ausschreibung und die Einsendung von Bildmaterial, bis hin zur Einsendung und Prämierung der Kunstwerke. Die Stadt Hadamar ist besonders Jürgen Lanio, dem engagierten Leiter der Arbeitsgruppe des Wettbewerbs und 1. Stellvertreter des Vorsitzenden vom Trägerverein, zu großem Dank verpflichtet. „Mit seiner Hingabe hat er diesen Wettbewerb überhaupt erst möglich gemacht“, würdigte Bürgermeister Ruoff dessen unermüdliches Engagement. Auch den weiteren Jurymitgliedern, darunter Dr. Ulrike Hoppe-Oehl, Dr. Ruth Fabritius, Wolfgang Hofmann, Holger Schmidt sowie Reiner Eul, sprach Ruoff seinen herzlichen Dank aus.

Den mit 2.500 ¤ dotierten 1. Preis erhielt Marius Zwick für seine beeindruckenden Werke "Hidden in the Shadows" und "Remember me". Diese Meisterwerke, geschaffen aus Sicherheitsglas, das mit Hammer und Meißel bearbeitet wurde, zeigen die kraftvollen Porträts zweier farbiger Männer mit packenden Blicken. Zwick interpretiert Flachglas auf eine völlig neue Weise, indem er durch das Herausbrechen einzelner Glasstücke faszinierende Porträts formt.

Der 2. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 1.500 ¤, ging an Andrea Viebach für ihr Werk „Fragile“. Es handelt sich um eine filigrane Komposition aus Pâte de Verre und Bullseye-Glas, die in Form eines großen Blattes aus reich geäderten Einzelblättern beeindruckt. Das Werk fesselte die Besucher besonders am Ende des langen Ganges des Glasmuseums mit seiner schwungvollen Dynamik.

Wolfgang Klee erhielt den 3. Preis und 1.000 ¤ für seine Arbeit mit farbig beschichtetem Floatglas. Seine Skulptur aus hohen, hohlen Glaskörpern nutzt die großen Dimensionen des Materials aus und fasziniert durch malerisch eingeschmolzene Farbverläufe und raumgreifende Oberflächengestaltung an ausgewählten Stellen.

Angesichts der Vielzahl herausragender Werke entschied die Jury, zwei zusätzliche Preise zu vergeben. Der Sonderpreis in Höhe von 500 ¤ ging an den italienischen Künstler Giuliano Gaigher für sein Werk „Mattone“, eine Darstellung des Veränderungsprozesses heißer, poröser Lava in einem massiven Glasblock.

Der Förderpreis in Höhe von 250 ¤ wurde an Wanja Sturhan verliehen, dessen Werk „Der Baum“ aus transparentem Borosili- katglas eine poetische Symbiose von Baum und Fels darstellt. Die Baumkrone mit ihren zarten, spitzen und dichten Ästen ragt auf einem knorzigen Stamm empor, dessen Wurzelwerk nicht im Boden versteckt ist, sondern sich mit dem Felsen verbindet. Glas und Stein können gegensätzlicher nicht sein, doch Wanja Sturhan überwindet diesen Widerspruch dank seines Talentes und Gespür für das Lampenglas.

Die musikalische Begleitung der Preisverleihung durch Sebastian Prang am Flügel und Peter Titz an der Trompete verlieh dem Abend eine besondere Atmosphäre. Im Anschluss konnten die Gäste bei einem Glas Sekt die beeindruckende Sonderausstellung im Glasmuseum besichtigen, in der alle 65 eingereichten Glasexponate ausgestellt sind.

Die Ausstellung im Glasmuseum ist noch bis zum 15. Dezember 2024 an den Wochenenden von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten möglich. Der Katalog zur Ausstellung ist im Museum käuflich zu erwerben. Den feierlichen Abschluss bildet die Finissage am 16. Dezember 2024 um 17 Uhr bei der der Publikumspreis im Wert von 750 ¤ verliehen wird. Dies findet in der Form statt, als vom Tage der Eröffnung der Ausstellung an bis zur Finissage Stimmkarten im Foyer des Glasmuseums Schloss Hadamar ausliegen, die die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sodann ausfüllen können und in eine Wahlurne geben.

Nachfolgend noch einige Fotos von der Ausstellung „2. Glaspreis der Stadt Hadamar“ im Glasmuseum.



Bericht und Fotos von Nadine Hahn und Jürgen Lanio (09/2024)

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geöffnet Samstag & Sonntag
14.00 bis 17.00 Uhr

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Fax. 0 64 33 / 89 155
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Fax. 0 64 33 / 945 709
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